- Vereinigungskirche
- Ver|einigungskirche,englisch Unification Church International [juːnɪfɪ'keɪʃn tʃəːtʃɪntə'næʃnl], Mun-Kirche, Kurzbezeichnung für Gemeinschaft vom Heiligen Geist für die Ver|einigung der Weltchristenheit, früher Gesellschaft zur Vereinigung des Weltchristentums, von S. M. Mun 1954 in Seoul gegründete Religionsgemeinschaft. Kernpunkt ihrer Lehre, in der Elemente der taoistischen Kosmologie, der koreanischen Volksreligion und des Christentums miteinander verbunden sind, ist das »Göttliche Prinzip«, die Offenbarung Muns (niedergelegt in dem Werk »Die Göttlichen Prinzipien«, deutsch 1972). Ziel ist die Wiederherstellung der durch die Sünde zerstörten Welt in einem neuen, durch die endgültige Herrschaft Gottes geprägten Zeitalter, das mit der Sendung Muns als des 2. Messias (nach Jesus Christus) einsetze. Hauptfeind der »großen Mission« Muns sei Satan, dessen Wirken Mun v. a. im Kommunismus sieht. Im Ehepaar Mun sehen die Mun-Anhänger ihre »wahren Eltern«, deren »sündlos-vollkommene Ehe« eine neue Weltfamilie begründet habe, in die sie als von Mun ausgewählte Paare im Rahmen aufwendig inszenierter öffentlicher Segnungen (»Massenhochzeiten«) aufgenommen werden. Seit Ende der 1990er-Jahre ist die Segung (zuletzt 1999 für 12 000 Paare in Seoul vollzogen) nicht mehr zwingend mit der anschließenden Mitgliedschaft in der Vereinigungskirche verbunden, die seit 1998 unter dem Namen Familienföderation für Weltfrieden und Vereinigung International für sich wirbt. Zum so genannten Mun-Imperium gehören auch zahlreiche Wirtschaftsunternehmen sowie politisch, sozial und kulturell ausgerichtete Organisationen. Die Mitgliederzahl der Vereinigungskirche wird auf weltweit etwa 200 000 (in Deutschland maximal 1 000) geschätzt; Eigenangaben nennen zwei Millionen..N.-P. Moritzen: S. M. Muns V. Lehre u. Praxis (1981);T. Gandow: Mun-Bewegung, in: Lex. der Sekten, Sondergruppen u. Weltanschauungen, hg. v. H. Gasper u. a. (1990);R. Hummel: V. Die Moon-Sekte im Wandel (1998).
Universal-Lexikon. 2012.